Dragonboat Races, Hannover


Pfingsten 2013 – wir freuen uns auf Hannover, den Maschsee, ein spannendes Event und gesellige Stunden bei Sonnenschein… Dumm gelaufen, der Wetterbericht behält Recht und außer am Sonntag lässt uns das schöne Wetter im Stich.

Wenigstens können am Freitag die Zelte trocken aufgebaut werden, der Juniorchef von Jacob Rohrsysteme mit Frau gesellt sich zu uns, macht sich ein Bild von unserem Zeltlager, der ausgelassenen Stimmung bei Bier, Schnaps, Wein und Grillgut. Das Stromaggregat liefert fleißig Strom für unsere Elektrik. Bis in die Nacht ist es zwar bedeckt, aber angenehm. Dann kommt der Regen, ein leichtes Gewitter, Wind kommt auf.

Am Samstag aufstehen, raus aus dem Zelt, der erste Schritt ins Freie… nasser, aufgeweichter Rasen, Pfützenbildung, leichter kühler Regen. Kurz nach dem Aufstehen so viele negative Eindrücke, was soll davon werden?
Frühstücken im Zelt, Klamotten trocknen im Zelt geht nicht; jetzt brauchen wir einen Plan. Meike, Christa und ich haben schnell die Idee, die Bierzeltgarnituren und Stühle unters Schwimmbadvordach zu bringen, während Meike mit Ingrid die Anliefersituation abstimmt und Teammitglieder zum Tragen der Frühstückskörbe organisiert - Plan B hat funktioniert. Ich hatte auch Plan A, den ich allerdings nicht geäußert habe (Plan A= Zelte abbauen, ab nach Hause, gemütlich frühstücken, Schei.. auf Hannover und die Regatta, blödes Zelten bei Regen, nasse Klamotten…….Dreckswetter) - war auch nur so eine Idee. Einen prima Nebeneffekt hat das Schwimmbadvordach uns zu bieten: Einen warmen chlorhaltigen Abluftstrom, d.h. einen großen Wäschetrockner.
Bei unserem ersten Rennen gegen Mittag haben wir Glück, es regnet nicht. Trotzdem ist überall Schlamm. Aber immerhin machen wir im 1. Rennen Platz 1 (bei dieser Regatta werden Platzierungen für das A-Finale gefahren). Das 2. Rennen findet gegen Abend statt, die Sonne kommt durch und auch hier erreichen wir Platz 1. Jetzt noch die Boote rausholen, duschen und unter unserem Vordach chillen im warmen Chlorabluftstrom……super.

Am Sonntag nach der kalten Nacht wieder raus aus dem Zelt und - uups - kein Regen! Die Sonne kommt durch und wärmt gleich mit dem ersten Strahl… Mann, ist Zelten schön! So naturverbunden… Unter’m Vordach ist es kühl und uns zieht es in die Sonne, die Stimmung ist ausgelassen. Alle, die an unserer Sitzecke vorbei müssen, werden mit eine Aloha-Welle begrüßt. 1. Rennen gegen Mittag bei Sonnenschein, jetzt müssen wir alles geben, denn wir wollen ins A-Finale, auch wenn wir abends das Boot raus tragen müssen, auf geht’s. Warm machen und ins Boot, warm fahren, der Start und nach langen 70 Sekunden das Boot abstoppen: Platz 2 , super A-Finale, wir sind unter den 7 besten Teams, unsere Leistung ist bis jetzt besser als im Vorjahr. Wir sind zufrieden und genießen den Sonnenschein. 17:00 Uhr, es geht zur Regattastrecke. Wieder warm machen, wir sind fit für´s Finalrennen. Erst jetzt sehen wir, wer unsere Gegner sind: 6 Hannoveraner Teams, teilweise mit Paddlern aus der Breiten- oder Leistungsklasse aufgerüstet, unsere Einwände beim Stegpersonal verhallen. So ist das eben in Hannover, ärgern hilft nichts, also ab zum Start. Das Attention - Go kommt, Sina auf der Trommel in gebückter Haltung schreit sich die Stimme aus dem Leib; Bernd, unser Steuermann - ebenfalls in gebückter Haltung - schreit uns von hinten an, 20 Paddler geben wirklich alles, ein kräftezehrender Kampf mit sieben Booten. Als die Zielmarkierung erreicht ist, müssen wir fix abstoppen, damit wir nicht in die Ufermauer rasseln. Jetzt wird es ruhig im Boot, alle sind gespannt: Welche Platzierung? Am Ufer sehen wir Patrick Jacob mit Frau und unsere Teammitglieder.
Yes, wir haben es geschafft! Platz 3, Pokal, Treppchen, Siegerehrung, und dieses Mal mit uns Full-Pipes. Ehrenrunde auf dem Teich, Boot raus, Abendbrot (muss) Duschen (kann) bzw. Trockenduschen (Deospray/Deoroller). Nach unserem Abendessen mit Gegrilltem, Salaten, warmem Gemüse und Brot geht’s in die Swiss Life Hall (ehemals AWD-Hall) und Patrick Jacob gibt einen aus. Dann die Siegerehrung. Die Platzierungen werden aufgerufen, und speziell an dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Blue Eagles, die dieser Siegerehrung nochmal einen Kick geben: Eure Anfeuerungsrufe begleiten uns auf die Bühne – Gänsehautfeeling, wir haben es endlich geschafft!

Dieser Tag endet in ausgelassener Stimmung im Beisein von Patrick Jacob und seiner Frau.
Den finalen Abschluss machen wir unter unserem Schwimmbadvordach mit chlorhaltiger Warmluft, Zelten ist richtig geil…

Heute am Montag die letzte Regatta, 2000 m im Funsport - unsere Disziplin.
Das Wetter ist bedeckt mit Nieselregen, die Zelte müssen im Regen abgebaut werden, da kommt wieder richtig Freude auf. Alles, was angefasst wird, ist nass. Egal, wir haben die warme Chlorluft und das Vordach. (Gut, dass niemand eine Chlorallergie hat…)
Die Regatta beginnt um 11:00 Uhr, also nach dem Frühstück die Sachen packen, paddelfertig machen, warm machen und dann in das Boot. Die Besatzung besteht aus der Berlinmannschaft, Dodo trommelt. Dies ist ein Zeitrennen, die Boote starten nacheinander, die Bootsnummer wird angezeigt, der Starter zählt von Zehn runter. Dann kommt das Attention Go und ab geht´s. Startschläge, die erste Wende nach 50 Metern, über den See zum zweiten Wendepunkt, dann Richtung Ziel. Unser Boot holt auf, an der 500 m-Markierung liegen zwei Boote vor uns, bei der 250 m-Markierung haben wir sie eingeholt. Trommlerin und Steuermann schreiend in gebückter Haltung, wir sind neben den Booten, die Zielsirene ertönt, sofort abstoppen, sonst gibt es eine Kollision, und wer den Drachenkopf oder -schwanz verliert, wird disqualifiziert. Wie gesagt, hier führt die Zeit auf´s Treppchen. Ab an den Steg, aussteigen, abklatschen und jetzt das Schlimmste: Abwarten. Keine Durchsage, der Puls geht wieder hoch. Endlich werden die Platzierungen durchgeben, Platz 20 bis Platz 3 kein Full-Pipe, Platz 2 kein Full-Pipe, nein - wir sind auf Platz 1 und das unter den Augen vom Juniorchef!

Eine supererfolgreiche Regatta bei Schei… wetter geht zu Ende, jetzt noch die Zelte abbauen, Siegerehrung unter freiem Himmel und dann ab nach Hause, warm duschen und die Füße hochlegen.

Ein ganz großes Dankeschön geht natürlich an Ingrid und Kristin für’s Catering, Christa (paddelt und schnippelt Gemüse) Svenja, Netti R., Harry und Bernd für eure Unterstützung, und Euren Einsatz beim Anfeuern, Aufwaschen und Frühstück machen sowie an Jens Grotegut als Grillmeister.
Vielen Dank an Patrick Jacob und seine Frau für die Anwesenheit und das Mitfiebern.
Wir sind ein tolles Team!